ESFZ – Erlanger SchülerForschungsZentrum für Bayern

Fallende Strickleitern

Ich bin vor Kurzem auf ein Video gestoßen, in dem zwei Strickleitern zur gleichen Zeit fallen gelassen werden. Eine der Leitern fällt auf einen Tisch, die andere daran vorbei. Die oberste Sprosse der Leiter, die auf den Tisch fällt, kommt auf dem Tisch auf, bevor die frei fallende Strickleiter an dem Tisch vorbeigefallen ist. Ich habe mich mit der Frage beschäftigt, was da genau passiert und wie dieser Effekt verhindert oder verstärkt werden kann.

Im ersten Schritt habe ich überlegt, was ich an den Strickleitern selbst ändern könnte, um herauszufinden, wodurch der Effekt überhaupt entsteht. Beispielsweise könnte ich die Geschwindigkeit, mit der die Strickleiter auf den Tisch trifft ändern oder ich könnte die Strickleitern auf eine schiefe Ebene fallen lassen.

Nachdem ich mir verschiedene Möglichkeiten überlegt hatte, die ich ändern konnte, war der nächste Schritt diese in die Tat umzusetzen. Dazu habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich beide Strickleitern gleichzeitig fallen lassen kann. Ich habe anfangs versucht, die Leitern mit einer Stange zu fixieren, diese Herangehensweise hatte aber als Nachteil, dass die Leitern nicht exakt zur gleichen Zeit gefallen sind und dass es aufwendig war, die Konstruktion für jeden Versuch neu aufzubauen. Ich habe einige weitere Methoden ausprobiert und trotz einiger Fehlschläge hat es Spaß gemacht, mit den Tutoren zu überlegen, wie ich mein Ziel erreichen kann. Durch einige Denkanstöße bekam ich einen Einblick, wie wissenschaftliche Experimente möglichst konstant wiederholt werden können. Schließlich bin ich mithilfe der Tutoren auf die Lösung gekommen, die Strickleitern auf einen Faden aus Wolle zu hängen und diesen dann durch eine Flamme durchtrennen zu lassen. Diese Methode wird auch von Forschern verwendet, um Faktoren wie das Handzittern zu eliminieren.

Nun dachte ich, ich könnte mit dem Experimentieren beginnen. Sobald ich aber mit der Hochgeschwindigkeitskamera das erste Experiment filmen wollte fielen mir deutliche Streifen auf der Aufnahme auf. Diese sind durch Lichter im Raum entstanden, die vom Netz mit 50 Hertz betrieben werden. Man könnte meinen, dass die Streifen nicht so schlimm sind und die Daten trotzdem ausgewertet werden können. Ich habe versucht, sinnvolle Daten aus dem Video zu ziehen, Das Flackern war aber so stark, dass nicht mehr zwischen Strickleiter und Störflackern unterschieden werden konnte. Um dieses Problem zu lösen, werde ich nächstes mal LED Lampen verwenden.

Der ganze Versuchsaufbau hat leider lange gedauert, deshalb kam ich in der Woche nicht zum Experimentieren, aber ich bin gespannt, welche Ergebnisse ich in der nächsten ESFZ Woche erhalten werde.

Antonino Semen